Cama/Lostallo

Der Standort Cama / Lostallo

In Cama / Lostallo wurde das Projekt initiiert und zum ersten Mal durchgeführt.
Heute besteht das Team aus einem Arzt und vier medizinischen Praxisassistentinnen mit langjähriger Berufserfahrung. Alle Beteiligten arbeiten gerne praxis- und menschennah und sind motiviert, mit dieser Studie einen kleinen Beitrag zur Präventionsforschung zu leisten.

Die Praxis Cama/Lostallo in Bildern

Das Team Cama / Lostallo

Franco Muggli

Tiziana

Tiziana Tschudi

Morena Giudicetti

Patrizia Venzin

Barblina De Tann

Projekt «GESUNDHEITSSTADT» - Kurze Erklärung

Geschichte

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Schweiz die häufigste Ursache für Tod und schwere Erkrankungen. Es ist wichtig, mehr und mehr über die Faktoren zu erfahren, die für diesen ungünstigen Zustand verantwortlich sind. Auf diese Weise ist es möglich, die sinnvollsten Präventionsmaßnahmen im Laufe der Zeit anzupassen, um die so genannte Primärprävention zu erreichen. Zu diesem Zweck hatte eine Gruppe von Schweizer Fachleuten die Idee, eine ähnliche Studie zu fördern, wie sie in den 1950er Jahren begonnen wurde und in den Vereinigten Staaten noch immer läuft. Im Jahr 1948, als noch sehr wenig über die Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen bekannt war, begann ein sehr ehrgeiziges Forschungsprojekt: die Framingham Heart Study. Framingham ist eine Kleinstadt in den Vereinigten Staaten: Im Laufe mehrerer Jahre nahmen weit über 5.000 Personen (Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 62 Jahren) an dem Projekt teil. Dank der auf diese Weise gesammelten Informationen über ihre Gesundheit und deren allmähliche Beeinträchtigung durch verschiedene Faktoren konnte die schädliche Bedeutung von Bluthochdruck, überhöhtem Cholesterinspiegel, Zigarettenrauchen, Diabetes, Fettleibigkeit und Bewegungsmangel für die Entstehung schwerer Herz- und Kreislauferkrankungen erkannt werden.

In der Schweiz wurde so etwas noch nie gemacht: Es gibt mehrere Argumente, die dafür sprechen. Zunächst einmal können aufgrund der großen Unterschiede zwischen dem amerikanischen Kollektiv und unserer Bevölkerung nicht dieselben Schlussfolgerungen gezogen und dieselben Präventionsstrategien angewandt werden. Darüber hinaus wird es angesichts der immer höheren Lebenserwartung und der demografischen Veränderungen in der Kohorte immer wichtiger, zu beobachten, wie sich der Gesundheitszustand unserer Gemeinschaft mit fortschreitendem Alter entwickelt, und auf der Grundlage der Ergebnisse der durchgeführten Erhebungen künftige Präventionsmaßnahmen anzupassen.

Das Ziel

Ziel des Projekts „Gesundheitsstadt“ ist es, die Teilnehmer zu ermutigen, ihre eigene Gesundheit als das eigentliche „Kapital“ zu betrachten, das es zu kennen und zu erhalten gilt. Aus diesem Grund wurden Tests ausgewählt, um eine Momentaufnahme der psychophysischen Gesundheit zu erhalten, wobei der Schwerpunkt auf den kardiovaskulären Risikofaktoren lag. Auf der Grundlage der Testergebnisse kann dann jeder einzelne Teilnehmer auf Anraten seines Hausarztes entscheiden, welche Strategien er ergreift, um sicherzustellen, dass dieses „Kapital“ erhalten bleibt. Konkret wird die Prävention gefördert, insbesondere die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufig die Ursache für behindernde Komplikationen sind

Das Projekt

Durch den Aufbau einer kleinen Gemeinschaft (Kohorte), deren Gesundheitszustand über mehrere Jahrzehnte regelmäßig evaluiert wird, können nützliche Informationen zur Verbesserung der Präventionsmaßnahmen gewonnen und weitergegeben werden.

Zu diesem Zweck haben wir uns für eine nicht zu große Gemeinde (etwa tausend Einwohner) entschieden, in der die Generationen gut vertreten sind, die aber auch stabil und relativ einheitlich ist. Und vor allem eines, das von der Bedeutung der Unterstützung und Teilnahme an einer solchen Initiative begeistert ist.

Das Verfahren

Jeder Teilnehmer erhält einen Fragebogen mit Fragen zu seiner eigenen Gesundheit und der seiner Familienmitglieder, zu seinen Lebensgewohnheiten (körperliche Aktivität, Ernährung); anschließend werden Gedächtnistests, traditionelle Messungen und Untersuchungen (Gewicht, Größe, Blutdruck, Elektrokardiogramm, Atemkapazität, Seh- und Hörvermögen) sowie eine Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt. Darüber hinaus werden sehr innovative Tests wie die Untersuchung der Herztöne, die Bewertung der Atmung während des Schlafs und die Steifheit der arteriellen Gefäße vorgeschlagen. Ungefähr zwei Monate nach dem Test erhält jeder Teilnehmer eine vollständige Akte über seinen Gesundheitszustand mit der Anweisung, sich gegebenenfalls an seinen Hausarzt zu wenden. Der Zeitaufwand beträgt etwa 90 Minuten. Jede Karte wird mit einer ID registriert, um die Anonymität zu wahren.

Die Zukunft

Die große Herausforderung dieses Projekts besteht darin, dass es sich über einen Zeitraum von 20 Jahren regelmäßig alle fünf Jahre wiederholt. Dies wird wichtige Informationen darüber liefern, wie sich der Gesundheitszustand einer Stichprobe der italienischsprachigen Schweiz, die in Bezug auf Gewohnheiten und sozioökonomische und kulturelle Merkmale relativ stabil ist, entwickelt. Die Frage, die wir beantworten möchten, lautet: Welche Faktoren sind ausschlaggebend oder prädiktiv für eine positive oder negative Veränderung des „Gesundheitskapitals“, wie sie in der ersten Erhebung festgestellt wurde?

 

Cama, August 2015

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